Roman

Im Inneren des Landes (2012)

Roman

Im Inneren des Landes (2012)

  • Inhalt
  • Buch Details

Sie fliegen aufeinander zu wie zwei Geschosse. Lange genug versuchten sie, sich aus dem Weg zu gehen – jetzt führt das Schicksal sie zusammen. Das Buch beginnt 24 Stunden vor dem Schuss.

Ohne dass der eine es weiß und der andere es wirklich will, rasen sie in Kollisionskurs aufeinander zu: Ingo Kern, zu DDR-Zeiten Offizier im mecklenburg-vorpommerschen Militärstandort Eggesin, heute – dank damals erworbener ›Führungserfahrung‹ – leitender Personalberater der Deutschen Bahn. Der andere: Stefan Brenner, einst einer von Kerns Rekruten, jetzt Autohaus-Prüfer, der eigentlich weiträumig die ostdeutschen Bundesländer meidet. Doch ein dringender Auftrag führt ihn an den Ort, an den er eigentlich nie mehr zurück wollte: Eggesin.

Wie in einer griechischen Tragödie nimmt das Schicksal unabänderlich seinen Lauf. In Stefan Brenner kommen die Erinnerungen an damals hoch – damals, als sein bester Freund, schikaniert von Ingo Kern, seinem Leben ein Ende setzte; aber auch die Schuldgefühle von jetzt treiben ihn um.
Ingo Kern dagegen beginnt gerade ein neues Leben: Er trennt sich von der Frau, mit der er in der DDR und über die Nachwendezeit verheiratet war, und zieht aus. Doch Stefan wird sie bei seinem Besuch in Eggesin treffen. Und sie wird ihm sagen, wo er Ingo Kern finden kann.

Verlag Galiani Berlin, 2012
ISBN 978-3-86971-065-5

Ein beindruckendes Buch! Spannend, gut aufgebaut und vor allem: ein Reichtum an Einfällen und Episoden. 

Jörg Magenau, Literaturkritiker

Rezensionen

Stimmen zum Buch

Dirk Brauns erzählt in einem gnadenlosen Präsens, das keine Ausflucht zulässt [...] Die Toten von einst sind aber immer noch da, auch wenn sie hartnäckig beschwiegen werden. Von dieser Gefangenschaft, die unausweichlich in die finale Katastrophe mündet, erzählt Dirk Brauns ohne Besserwisserei und ohne moralischen Zeigefinger.

    Süddeutsche Zeitung

    "Im Inneren des Landes" ist ein aufwühlendes, wichtiges Stuck zur Zeitgeschichte, unter die es keinen Schlussstrich gibt - hervorragend dramatisiert und ebenso gesprochen, zumal in den Hauptrollen von Martin Brambach (Ingo Kern) und Axel Wandtke (Stefan Brenner), aber auch in den kleineren Parts von Steffi Kuhnert (Kerns Frau), Klaus Manchen und Christian Gutowski.

      Deutsche Akademie der Darstellenden Künste

      über das "Hörspiel des Monats Oktober 2013"

      Wie in einer griechischen Tragödie entwickelt Brauns eine authentische, vielschichtige Geschichte um Schuld und Sühne, bei der er sich auf wohltuende Weise als Erzähler zurücknimmt, um dem Leser die Interpretationshoheit über die Erzählungen der Protagonisten zu überlassen.

        literaturkritik.de

        Dirk Brauns findet den richtigen Ton für die Weite der vorpommerschen Landschaft, für die nachhallende Isolation und beklemmende Hilflosigkeit von damals, für Schuld- und Rachegefühle, Verdrängung und ungeliebte Erinnerungen.

          Wiener Zeitung

          Dieses todernste Spiel von Schuld und Sühne fesselt dank seiner dichten Atmosphäre und der souveränen Sprachkraft bis zur letzten Seite und beleuchtet eine Vergangenheit, die vielen noch recht real in Erinnerung sein dürfte. Fazit: Ein rundum gelungener deutsch-deutscher Roman.

            Wilhelmshavener Zeitung

            Eine feinsinnige späte Nachwendebeschreibung eines Zwei-Männer-Dilemmas, aus dem es kein Entkommen gibt.

              Charly Hübner

              Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

              Der Titel sagt es eigentlich schon, „Im Inneren des Landes“, da geht es um Deutschland, und Dirk Brauns nimmt wie ein geübter Arzt Spiegelungen vor, nüchtern macht er sich an die Geschwüre heran, die einer Behandlung bedürfen.

                Vorarlberger Nachrichten

                Dirk Brauns berührt in seinem Roman lauter wunde Punkte. Allein der Handlungsort Eggesin hat bis heute für viele im Osten einen unguten Klang. Hier lernten Abertausende junge Männer aus der DDR mehr als nur Gehorsam, Tempo und Ordnung, sie hatten sich körperlich zu verausgaben und politischen Lektionen zu unterziehen. […] Dirk Brauns hat seinen ersten Roman äußerst raffiniert konstruiert.

                  Berliner Zeitung

                  Es ist eine Geschichte, die sich wie ein Krimi liest, geschrieben in einer Sprache, deren Sätze mitunter so elegant in einanderfließen, dass es einem beim Lesen schier den Atem nimmt. […] Ein hochspannendes, mitunter fast poetisches Buch von einem Autor, auf dessen kommende Arbeit man gespannt sein darf.

                    Märkische Oderzeitung