Wir müssen dann fort sein
Das Buch ist ein Rausch, ein Trip, der tief im Inneren laut scheppert. Ich fühle mich tief erkannt als Mensch. Ich folge dem Geschehen getrieben von einer Spannung, ähnlich dem "who done it" im Krimi, nur das es hier ein "who done what" ist. […] Ein tolles Buch, welches ich wirklich gerne weitergeben werde.
Charly Hübner
Ich bin sehr bewegt davon, wie realistisch und feinfühlig der profane Alltag des Lebens von Jedermann in totalitären Staaten beschrieben wird […]
Die Figur Darja ist eine Liebeserklärung an die Menschen in Belarus und in Diktaturen, die ihrer Natürlichkeit treu bleiben und so – man könnte sagen instinktiv – den Versuchungen der
Macht widerstehen.
Hans-Georg Wieck
Atmen. Durchatmen: Trotz der Thrillerqualitäten, die Brauns' zweigeteilter Roman vor allem in der zweiten Hälfte hat, läßt er seinem Protagonisten immer auch Momente der Selbstreflektion, der Erinnerung. Nichts hier ist vordergründig; geschickt breitet der Autor über Teile der Geschichte einen Schatten, der nie ganz gelüftet wird. Und wer glaubt, Hackerts einem das Blut in den Adern gefrieren lassende Begegnung mit dem Diktator sei der Höhepunkt dieses Höllenritts, wird schnell eines Besseren belehrt.
Stephanie Lubasch,
Märkische Oderzeitung
Märkische Oderzeitung
Unverblendet richtet Dirk Brauns' neuer Roman den Blick auf den Totalschaden, den Diktaturen anrichten. Die politischen Verwerfungen leben weiter und produzieren immer neues Unrecht, immer neue Verzweiflung. Auch im Privaten, zwischen Vater und Sohn.
WDR 3, Resonanzen
Besonders fesselnd sind die zahlreichen Rückblenden, in denen das Verhältnis zwischen Oliver und seinem Vater ("Einen mit seinen Büchern, dem Haus und dem Garten beschäftigten Idioten") erklärt wird. Schlüsselszenen aus der Kindheit und der Jugend des Journalisten werden beleuchtet und führen zu Erstaunen, Überraschungen und hin und wieder auch Ekel. In jedem Kapitel erwarten den Leser Geheimnisse, die es zu lüften und erkunden gilt.
UNIMAG, Magazin für Studenten
Dirk Brauns ist ein fesselnder Politthriller mit ebenso überraschendem wie grandiosem Finale gelungen.
Kölner Express
Der 1968 in Ost-Berlin geborene Verfasser [...] kann nicht nur authentisch erzählen, er findet auch einen ganz eigenen, einerseits erfrischend originellen, ironisch gebrochenen, aber auch tief emotionalen Stil, der den Roman zu einem bewegenden Leseerlebnis macht. Sehr zu empfehlen.
Borromäusverein e.V. (Dachverband der Katholischen Öffentlichen Büchereien in Deutschland)
Der Roman erzählt ein großes, ein schwieriges Thema in einer lockeren und leichten Sprache und mit einer Spannung, dass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen.
Radio mephisto 97.6
Das ist ein schöner und eigenwilliger Roman, nicht nur durch das Thema, sondern auch durch die besondere Erzählweise. Sehr gut und überzeugend die Abrechnung des Vaters. Das ist stark. Wie auch ingesamt das Balancieren zwischen Anspruch und Leichtsinn, Pathos und Banalität. Das Buch hat einen schönen Zug. Lebenspralle Bitterkeit und Lebenshunger. Die Drehung am Schluss kommt überraschend und wirkt doch nicht erzwungen oder aufgesetzt pointiert.
Steffen Mensching
"Wir müssen dann fort sein“ [...] hätte zu keinem günstigeren Zeitpunkt erscheinen können. Ein Zeitpunkt, an dem wir Insights darüber, wie sich politische Verfolgung anfühlt, dringend brauchen [...] Brauns macht sich die Hände schmutzig, taucht tief ein, in diese düstere Welt von Autoritäten und dem Preis, den die Bevölkerung dafür zu zahlen hat. Das liest man in jeder Zeile. „Wir müssen dann fort sein“ ist mehr als ein Roman: es ist gewissermaßen ein Tatsachenbericht, denn die Probleme, die Brauns anspricht, sind keinesfalls frei erfunden. Dabei geht es dem Autor nicht nur um Fakten, sondern auch um Gefühle: Ohnmacht, Wut, Trauer. Starke Emotionen, die man in einem Buch sehr fein zeichnen muss, damit sie für den Leser irgendwie nachvollziehbar werden.
Magazin FRESHME
Es geht um ein Interview mit dem allerdings fiktiven Diktator Weißrusslands. Das ist ein Handlungsstrang - ein deutscher Journalist in Minsk recherchiert für dieses Interview mit dem brutalen Staatspräsidenten [...] aber Oliver Hackert, der Held der Geschichte, war einst auch bei der Volkspolizei. Im Roman werden wirklich hammerharte Szenen beschrieben, bis hin zu homosexuellen Orgien zwischen den Vopos. Man fragt sich instinktiv, gab es so etwas wirklich?
Deutschlandradio Kultur, Lesart
Ich war noch nie in Weißrussland und werde wahrscheinlich auch nicht in unmittelbarer Zeit dahin kommen, aber während des Lesens befand ich mich da komplett. Das passiert mir nicht immer. Ich wurde von Dirk Brauns an alle Schauplätze stets mitgenommen [...]
Dieses Buch ist voller Beziehungstragödien, politischem Sprengstoff und nebenher gibt es auch noch durch die eingefügten Kolumnen des Protagonisten Oliver Hackert “Unterhaltungselemente”, die auf positive Art den Plot auflockerten.
Kulturrausch und mehr, Literaturblog
In einem seiner Essays lässt der Journalist Hackert eine von ihm interviewte Person konstatieren: "Gute Kunst muss schockieren." Brauns' Roman schockiert. Weil er der inneren Logik dieser - und damit aller Diktaturen - erzählerisch auf die Schliche kommt.
Neues Deutschland
Um die Pressefreiheit ist es in kaum einem anderen anderen Land schlechter bestellt als im autoritär regierten Weißrussland. Was aber, wenn es einem westlichen Journalisten dort doch gelingen könnte, kritische Fragen an den Mächtigsten im Lande zu richten, ihn mit seinen Morden und Gewalttaten zu konfrontieren? Auf eine solche Situation steuert der neue Roman von Dirk Brauns zu.
Kulturradio rbb
Ein packender Roman, in dem es ums Ganze geht – ein Buch von enormer dunkler Kraft und Schönheit und zudem spannend wie ein Krimi.
Leipziger Internet Zeitung
Mit der Familie ist es bekanntermaßen oft nicht leicht. Es gibt viele Menschen, die sogar den Kontakt zu den Eltern abbrechen. Aber sicher nur wenige antworten so kühl und berechnend auf die Frage, warum man denn überhaupt seinen Vater besuchen wollte, wie der Erzähler in Dirk Brauns’ neuestem Roman. „Er liefert mir eine Information“, sagt er. So beginnt alles in „Wir müssen dann fort sein“, in der Provinz, der ostdeutschen Heimat von Oliver Hackert.
Berliner Zeitung
Dirk Brauns' parabelhafter Roman ist eine Abrechnung mit dem Gemütszustand von Menschen in Diktaturen. Und dabei ein ziemlich komplexes und interessantes Werk mit einem sehr originellen Zugang, nicht nur wegen seines Schauplatzes Weißrussland.
Sigrid Löffler
Auch wenn die Details des Romans fiktiver Natur sind, so spiegeln sie dennoch die tatsächlichen Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit. 1999 wurden die drei Hauptvertreter der Opposition liquidiert und es „besteht kein Zweifel, dass sie im Auftrag des Staates ermordet wurden“, so der Autor in der Nachbemerkung.
Rosinenpicker, Literaturblog
Dirk Brauns schreibt nicht einfach so aus dem Bauch heraus, sondern mit einem klaren Ziel vor Augen und einer Art ‚Mission‘.
Bücherstadt Kurier
Bei der ersten Hälfte des Buches liegt der Schwerpunkt auf der Beziehung zum Vater. Der Oliver Hackert erzogen hat, wie er selbst sagt, im Geiste der Anpassung und des Mitläufertums.
Die zweite Hälfte verbringen wir in Minsk mit seiner Familie, die auch die Chance hätte sich in Deutschland niederzulassen, aber deren Liebe zur Heimat doch stärker ist.
Ich finde es ein großartiges Buch.
Zutiefst berührt hinterließ es mich. Denn auf das Finale war ich nicht gefasst. Es rührt an dem, wozu Menschen fähig sind, wenn sie in ein Gefüge gepresst sind, bzw. die Umstände es von ihnen verlangen.
Die Frage bleibt, wie stark ist der eigene Wille, wenn das System etwas anderes verlangt. Es zeigt wie Systeme wirken, zeigt nebenbei Fälle von politischer Verfolgung und betrachtet die Macht der Liebe. Ebenfalls ist Schuld indirekt ein Thema.
Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein.
Buchhandlung Baeuchle
Dirk Brauns hat einen sehr dichten politischen Roman geschrieben, der vor allem sehr menschlich ist. Man kann sich sehr gut in die ambivalenten Gefühle des Oliver Hackert versetzen. Und gleichzeitig beschreibt Dirk Brauns unglaublich einfühlsam, wie das normale Leben von Menschen in diktatorischen Gesellschaften stattfindet, zwischen dem Drang zu leben und dem Bewusstsein der Bespitzelung. Bis zur letzten Seite schafft er es, die Spannung sehr hoch zu halten und uns LeserInnen in seinen Bann zu ziehen.
Almut van Emmerich, Buchhandlung Hilberath & Lange
Politische Literatur ist ein Begriff mit vielen Facetten. Mal gibt es Bekenntnisse. Mal gibt es Agitation. Und dann gibt es Bücher, in denen durchdringen sich Politik und privates Leben. Das ist das Interessante an diesem Roman - er verbindet beides! Seiner Form nach ist er ein politischer Roman, der die Spiegelung der großen Welt im Kleinen zeigt [...]Besonders ist: Der ehemalige Diplomat und Geheimdienstmann Hans-Georg Wieck hat den Autor beraten. Das klingt ein wenig nach Verschwörungstheorie und Tendenzliteratur. Aber dem ist nicht so, weil hier wirklich zwei Kompetenzen gebündelt werden. Das eine ist Dirk Brauns, Jahrgang 1968, noch mit DDR-Erfahrung. Dieser glückliche Jahrgang, der die Diktatur zwar noch erlebt hatte, aber auch genügend Zeit hatte, sie zu reflektieren und zu verarbeiten […] Und dazu kommt Hans-Georg Wieck. Mittlerweile achtundachtzig Jahre alt. Er kennt den Osten und er hat Lebenserfahrung. Durch seine Familie, wie er erzählte, eigentlich vom ersten Weltkrieg an bis heute. Sein ganzes Berufsleben lang wollte Wieck das Scheitern von Demokratie und das Entstehen der Diktatur verstehen. Brauns nennt ihn sein „großväterlichen Berater“. Und da merkt man, schon der Input in den Roman kommt nicht aus den Geschichtsbüchern, sondern von wirklichen Menschen.
Deutschlandradio Kultur über eine Diskussion zu „Wir müssen dann fort sein“ an der Universität Jena, Januar 2017
Dirk Brauns‘ Roman zeigt die spannende Verflechtung, in die Literatur mit realer Politik geraten kann. Slawistik-Professorin Andrea Meyer-Fraatz fragte den Autor, warum er die fiktionale Form für sein Werk wählte, obwohl er als Journalist mit Korrespondenten-Erfahrung in Osteuropa doch auch Reportagen darüber hätte schreiben können. „Die Literatur hat mehr Freiheit, sie ist ein anderer Raum, in dem erzählt werden kann“, antwortete Brauns.
Konrad-Adenauer-Stiftung Thüringen
Gegen Diktaturen hilft immer der Witz. Im Roman sind dies vor allem die eingestreuten Kolumnen Hackerts - etwa über eine therapeutische Darmspülung, die er in Minsk in all ihrer Absurdität und nicht zuletzt Symbolik über sich ergehen ließ.
Kieler Nachrichten
Der Journalist Oliver Hackert möchte den Diktator mit seinen Verbrechen konfrontieren, ihm die Frage "Sind Sie ein Mörder" entgegen schleudern. Doch das genau ist die Frage, die sich Oliver selbst stellen muss, denn auch er hat ein Verbrechen begangen, als DDR-Volkspolizist [...]
Mit "Wir müssen dann fort sein" legt Dirk Brauns einen politischen Roman vor, der Weißrussland und die DDR näher zusammenbringt, als sie sich wohl jemals waren. Realistisch erzählt und mit psychologischem Feingefühl kommt er von der Begegnung des westlichen Journalisten mit dem postsowjetischen Diktator letztlich doch zurück auf ganz private Themen - die Familie, das Aushandeln von eigener Schuld und die Liebe.
MDR Kultur
Das Buch ist ungeschönt, rau, brutal – und vor allem lesenswert […]Selten ist es in den letzten Jahren einem Autor gelungen, soviel Spannung außerhalb des Krimi-Genres in die deutsche Literatur hinein zu tragen.
Kyffhäuser Nachrichten
